MittelstandsWerk Podcast - Folge 1 mit Thomas Bischof

Shownotes

  • Wer ist Thomas Bischof
  • Wie wird man Vorstand eines Versicherungskonzerns?
  • Der Vorteil mittelständischer Unternehmen gegenüber Konzernen
  • Warum Versicherer Motor von Entwicklung und Fortschritt sind

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Daniel (00:01.03)

Herzlich willkommen zum Mittelstandswerk Podcast unserer Folge 1. Und in Folge 1 begrüße ich heute Thomas Bischof. Thomas ist Vorstandsvorsitzender bei der Goethe Allgemeinenversicherung. Und ja, herzlich willkommen Thomas zu unserem Podcast.

Thomas Bischof (00:14.446)

Vielen Dank, Daniel. Und vor allem vielen Dank, dass ich bei euch die Nummer eins sein darf beim Podcast. Freue mich schon sehr.

Daniel (00:19.43)

Ja, ich freue mich auch wie gesagt sehr und zu dem Thema, warum du die Nummer eins bist, habe ich mir tatsächlich viele Gedanken darüber gemacht und als ich damals zu meiner Frau gesagt habe, das stimmt nicht. Ich habe damals zu meiner Frau Vanessa gesagt, wenn wir das mit dem Podcast machen, will ich auf jeden Fall den Thomas als erstes einladen und warum gibt es eigentlich drei Gründe für und zwar

Thomas Bischof (00:29.646)

Kein anderer Zeit gehabt, gib's zu.

Daniel (00:47.878)

Zum einen, wir haben uns ja 2019 kennengelernt beim Jungmarkel Award. Und ich finde, du verkörperst eine neue Generation von Vorständen. Ich hatte immer das Gefühl, es ist nicht dieser Elfenbeinturm, in dem du sitzt, sondern du bist für Außenstehende und wie ich das mitbekomme, auch für die Leute in deiner Firma sehr nahbar und irgendwie sehr persönlich.

Thomas Bischof (00:51.95)

Genau.

Daniel (01:13.958)

Und das war mir damals schon ganz sympathisch. Ist es mir auch geblieben? Das ist ein Grund, weswegen ich eingeladen habe. Der zweite Grund hat auch mit dem Jungen-Makel-Award zu tun. Und zwar hast du damals die Laudatio zu meinem Preis sozusagen. Genau. Und mit großer Freude. Und das war auch so ein Ding, wo ich sage, da kannten wir uns ja noch nicht wirklich. Also wir haben uns kennengelernt in der Jury. Du hast gesagt, okay, ich habe es.

Thomas Bischof (01:30.798)

Mit großer Freude.

Daniel (01:42.438)

ihm tatsächlich abgekauft, was er dort gesagt hat. Also es wirkte für mich sehr, sehr authentisch. Und habe ich gesagt, wenn ich was mache, möchte ich gerne den, der das so schön authentisch gemacht hat, auch in der ersten Folge haben. Und der dritte Grund, was uns so ein Stück weit verbindet, ist, ja, ich sage mal, unsere gemeinsame Leidenschaft oder die Leidenschaft oder das Hobby unserer Familie, nämlich Waldthomas. Was ist es?

Thomas Bischof (02:06.926)

Pferde. Also wir beide sind auf unterschiedlichen Wegen dazugekommen, dass wir Frauen kennengelernt haben, die am liebsten mit Pferden sind. Und wie hast du das so formuliert? Also wenn du mit einer Reitnerin zusammenkommst, dann teilst du entweder irgendwann ihr Leidenschaft oder du bist nicht mehr lange mit ihr zusammen. Ich glaube, das war einer deiner Sätze am Jungmackler Award. Und so ist das bei uns auch. Und bei uns ist mittlerweile die ganze Familie Pferde verrückt. Und da hast du auch als natürlich der Makler, der uns in diesem Hobby begleitet, einen großen Angriff.

nicht nur als Makler. Also dank dir haben wir ja auch das Pony unseres Sohnes. Vorher hat das Pony unserer Tochter gefunden. Also das heißt, unsere Wege haben sich auch durch das Reiten an ganz vielen Stellen noch mehr miteinander verbunden. Also vielen Dank, ich bin ganz rot geworden durch diese drei Punkte. Ich freue mich, dass ich mich qualifiziert habe, hier die Nummer eins zu sein.

Daniel (02:50.662)

Ja.

Das ist schön. Das Reithobby ist genau das, was du gesagt hast. Finde ich witzig, dass du dich da erinnerst. Genau das. Da bleibe ich bei, es ist nicht möglich, mit einer Pferdefrau oder einem Pferdemann, also meiner Meinung nach, zusammen zu sein, ohne dass man irgendwann das Hobby teilt. Weil ansonsten ist vorbei. Das kann man, glaube ich, so...

Thomas Bischof (03:14.734)

Aber es ist auch ein schönes Hobby. Und ich meine, wenn man jetzt mal überlegt, in unserem Alltag, wir haben es mit ganz vielen Dingen zu tun, die gar nicht so gut greifbar sind, Risiken, auch so mehr finanzielle Themen, dann gehst du in den Stall und dann ist alles ziemlich konkret. Da liegt ein Haufen, der muss irgendwo weg. Oder da ist ein Pferd, das wird geputzt und bewegt werden. Also das heißt, es ist so eine tatsächliche Erdung und dann drüber hinaus ist es halt auch ein unglaublich toller Sport, der einen auch immer wieder demütig macht, weil eins ist ja klar.

selbst die besten Reiter sagen, sie müssen noch mehr lernen. Und wenn man dann so wie ich, dann eben noch ein Lernender ist, dann hast du einfach ganz viel Weg vor dir. Aber den macht man immer gemeinsam mit den anderen begeistert und vor allem mit seinem Pferd. Und das ist einfach sehr, sehr schön.

Daniel (03:54.758)

Ja.

Daniel (04:00.294)

Ja, kann ich unterschreiben. Also ich sage auch immer die Zeit mit den Pferden. Ich versuche mal jetzt bei der schlechten Jahreszeit geht es leider nicht. Aber ich versuche immer einmal die Woche auch Training zu machen mit unserem Pferd. Und es ist wie aus meiner Sicht wie Meditation. Man vergisst alles drumrum, Handy aus, keiner ruft einen an, keiner stört einen. Das ist schon mega. Unser Trainer hast du ja auch schon kennengelernt. Ich glaube, das Ganze zu bestätigen, ist das Ganze.

Thomas Bischof (04:18.029)

Genau.

Thomas Bischof (04:24.014)

Okay, na, dann rüber.

Daniel (04:26.054)

Genau, ganz, ganz besondere Arbeit mit ihm und mit den Pferden ist und das das wahnsinnig viel Spaß macht. Genau. Wir würden uns quasi auch eignen, einen Pferdepodcast zu machen. Wollen wir heute aber nicht drüber sprechen, sondern wir sind ja ein Podcast, vielleicht kommen wir nochmal dazu, aber wir sind ja ein Podcast, der für mittelständische oder Unternehmen oder Mittelständler da sein soll. Und...

Thomas Bischof (04:30.062)

Absolut.

Thomas Bischof (04:35.79)

Schade.

Thomas Bischof (04:48.014)

von denen ja auch viele Reiter sind.

Daniel (04:50.982)

Genau, deshalb passt es gut auch zu unseren Zielgruppen. Wir haben die mittelständlichen Unternehmen, die Reiter unter anderem. Und was passt dazu besser, als jemanden zu haben, der ja quasi in seinem Unternehmensslogan sozusagen, ich glaube nicht offiziell, aber zumindest inoffiziell, sagt so, wir sind Partner des Mittelstands.

Thomas Bischof (05:11.598)

Wir sind sogar der führende Partner für den Mittelstand.

Daniel (05:14.63)

Herr Krug, das ist die GoTA, kann ich auch in vielen Bereichen mit unserem Maklerhaus bestätigen. Gehen wir gleich bestimmt auch nochmal drauf ein. Was mich jetzt einmal interessiert und wahrscheinlich auch die Zuhörer interessiert, ist so ein bisschen, wir sprechen jetzt mit dem Vorstandsvorsitzenden, wie wirkt man das denn eigentlich? Also warst du damals in der Schule oder in der Uni und hast gesagt, irgendwann bin ich mal Vorstand von einem

Versicherungskonzern oder wie war so dein Werdegang und wie bist du da hingegangen hingekommen wo du jetzt bist?

Thomas Bischof (05:50.382)

Die Antwort ist jetzt schon fast ein Klischee, weil die eine Hälfte der Menschen, die in der Versicherung arbeiten, die wussten genau, dass sie das machen wollen, entweder durch Familienprägung oder durch andere eigene Erfahrungen, haben gesagt, das ist eine coole Industrie, da will ich hin. Und die andere Hälfte, die erzählen immer genau die gleiche Geschichte wie ich jetzt. Also bis zuletzt hätte ich immer gesagt, alles außer Versicherung. Ich hatte ganz andere Dinge. Ich mochte immer Physik, ich mochte Mathe. Es war auch eher Zufall, dass ich BWL studiert habe, weil...

vorher einen Physikleistungskurs nicht zustande gekommen sind, aber ich habe BWL studiert mit der Absicht eigentlich in die Automobilindustrie gehen zu wollen. Und so ein bisschen in meinem Herz war immer noch ein Ingenieur, der gerne Motoren bauen wollte. Also das war so meine Perspektive. Und dann war es ganz ganz zufällig, dass jemand, wen kannte, der wen kannte, der wieder wen kannte, der einen Vorstandsassistenten gesucht hat. Und bei AXA...

Daniel (06:29.126)

..

Thomas Bischof (06:45.87)

Das war in der Uni-Bibliothek, es war Sommer, dann bin ich dahin gegangen zum Computer. Damals hatte man auch kein Handy, wo man wirklich googeln konnte. Google war damals auch Yahoo, wenn ich das richtig im Kopf habe. Dann habe ich AXA eingegeben und ich war total enttäuscht, weil ich dachte, das ist ein Waschmittelhersteller. Ich hatte fast moving consumer goods total gut, AXA, Omo, irgendwie habe ich das in die selbe Ecke gestellt. Als ich es dann gesehen habe, es ist nur eine Versicherung, war ich sehr enttäuscht und dachte mir, naja, machst du das Bewerbungsverfahren halt mit.

Daniel (07:03.59)

Hehehehe

Thomas Bischof (07:15.406)

Das wiederum war ein life-changing Moment, weil die junge Dame, die als Personalerin mein Einstellungsarzt moderiert hat, ist heute meine Frau, Mutter meiner vier Kinder. Das heißt, ohne die Versicherung und ohne sich das mal zu trauen, hätte ich heute...

Daniel (07:25.83)

Ach Quatsch.

Thomas Bischof (07:30.958)

Ein ganz anderes Leben hätte meine tolle Frau nicht, hätte meine tollen Kinder nicht. Und insofern bin ich der Versicherungsindustrie schon allein deswegen sehr, sehr dankbar, dass sie mir da so den Schubs gegeben hat. Und auch ansonsten, ich finde es wahnsinnig spannend. Ich hatte die Chance, in meinem ersten Job als Vorstandsassistent unglaublich viele tolle Dinge zu sehen. Einerseits, wie werden Entscheidungen getroffen im Unternehmen? Wie werden sie vorbereitet? Was für Bezüge gibt es?

häufig an der einen oder anderen Stelle, die man vielleicht nicht gesehen hätte, wenn man nicht unmittelbar dabei war. Und auf der anderen Seite habe ich natürlich auch die Versicherungsindustrie kennengelernt, dass das was ist, total vielfältig und in vielen Punkten einfach mittendrin. Also egal, was wir tun als Privatperson oder als Unternehmen, das hat immer was mit Risiko zu tun. Also irgendjemand muss sich immer irgendwas trauen. Und häufig ist dann eben die Versicherungsindustrie dabei und …

Daniel (08:12.422)

Hm.

Thomas Bischof (08:23.278)

verbunden mit genau dieser Aktivität des Unternehmers oder der Privatperson. Das finde ich mittlerweile wahnsinnig spannend, weil egal was passiert in der Konjunktur, in der Politik, in den Rahmen, irgendwo hat das seinen Widerschlag bei uns in der Industrie. Und durch das, was wir tun, helfen wir, dass Privatpersonen Risiken eingehen oder dass beispielsweise Unternehmen Risiken eingehen können. Und wir sind halt eben genau deswegen auch ein Motor von.

Wande, Veränderung und Entwicklung. Das gefällt mir außergewöhnlich gut.

Daniel (08:54.534)

Das ist ganz spannend, obwohl wir jetzt schon eine Zeit kennen. Ich kannte die Geschichte tatsächlich noch gar nicht. Also finde ich mega. Und auch, dass du deine Frau kennengelernt hast. Ja, das ist so, wie das Leben manchmal spielt. Also ganz spannend. Was du auch gerade gesagt hast, dieses Thema Versicherung. So habe ich Versicherung quasi nicht kennengelernt oder Motor. Ich meine, wenn wir jetzt...

Thomas Bischof (09:07.118)

Ganz genau.

Thomas Bischof (09:17.39)

Mhm.

Daniel (09:19.59)

Gut, bei uns ist nicht viel los hier im Dorf, aber wenn ich mich jetzt in Köln auf die Straße stellen würde bei euch und sagen würde, was verbindet ihr mit Versicherung? Ich glaube, das Letzte ist das, was du gerade gesagt hast, also dass ihr Wegbegleiter seid, dass ihr der Motor auch ein Stück weit seid. Das finde ich spannend und das schätze ich.

besonders an dir, dass du auch öfter in deiner Arbeit über den Tellerrand hinaus schaust und eben nicht mit den Scheuklappen läufst und sagst, okay, wir machen dieses klassische Versicherungsbusiness hier. Ist ja auch so ein Stück weit von unserem Mittelstandswerk das Thema, dass wir sagen, ja, Versicherung gehört dazu. Aber am Ende ist es immer Teil einer Entwicklung eines Unternehmens. Also wenn du ins Risiko gehst, brauchst du die Versicherung, die auf gut Deutsch gesagt deine Existenz rettet oder deine finanzielle Existenz, was in welchem Bereich das auch immer ist.

Thomas Bischof (10:02.158)

und dann könnt ihr noch mehr von uns sprechen.

Daniel (10:11.878)

Und deshalb finde ich es ganz spannend, auch mal so den Blick darauf zu haben.

Thomas Bischof (10:16.206)

du brauchst natürlich den Makler und den Berater, der dem Unternehmer hilft. Ich glaube, im Einzelfall, wenn du dich mal mit Mittelständern unterhältst, viele können natürlich wertschätzen, welche Bedeutung Risikomanagement, welche Bedeutung gute Beratung durch einen Makler oder einen Vertriebspartner hat und dann eben auch das Gefühl, ich kann mich jetzt kümmern um mein Geschäft und die Entwicklung und die wesentlichen existenzgefährdenden Risiken, Haftpflicht.

all das, was im Betrieb tatsächlich auf einen Schlag alles auslöschen kann, die sind übernommen. Und ich glaube, in der individuellen Perspektive des einzelnen Vermittlers im Gespräch mit seinen Kunden kriege ich das auch immer wieder gespiegelt, dass das die Kunden wirklich wertschätzen. Ein bisschen unglücklich bin ich, dass das stimmt, was du sagst, wenn wir so die Allgemeinheit fragen und das selbst nachdem, wie wir im...

Arthal als Industrie wirklich einen tollen Job gemacht haben, ganz schnell zu helfen, wie wir an vielen Stellen auch im täglichen Doing, gerade im Schadenfall immer wieder beweisen, dass das, was wir versprechen, dass wir das auch halten, dass das sich nicht so durchsetzt. Ich persönlich hadere nicht nur deswegen nicht mit der Versicherungsentscheidung, weil ich meine Fraudler kennengelernt habe, sondern weil ich es wirklich interessant und spannend finde und weil wir so viel Positives...

bewirken können, auch bewirken. Und ich würde mir manchmal wünschen, wir würden noch mehr davon auch rüberbringen können zum Kunden. Und wahrscheinlich ist das auch so ein Aspekt. Wir sind dann halt manchmal ein bisschen kompliziert. Viel Paragrafen, viel Text. Und deswegen sagen wir es mal so. Deine Zunft, Daniel, also derjenige, der dann das, was wir ein bisschen kompliziert ausdrücken, so verpackt und so auch dann für den Kunden verdaulich macht, die wir jetzt auch.

ganz lange Zeit einfach brauchen, weil ihr eine ganz wichtige Übersetzungsfunktion habt zwischen uns, die wir was können und dem Kunden, der was braucht. Und das dann auch richtig abzustimmen, das ist glaube ich das, warum wir in diesem drei kleinen Kunden, Makler und dann Versicherer auch auf Dauer gerade in der persönlichen Zusammenarbeit immer noch Wert schützen können.

Daniel (12:28.582)

Ja, ich bin auch komplett von überzeugt. Wir haben es ja, als wir uns das Konzept des Mittelstandswerk überlegt haben, noch ein Stück weiter getrieben, mit dem wir gesagt haben, wir wollen dieses Thema Risikoabsicherung auch noch verbinden mit Qualitätsmanagement, Risikomanagement, IT-Sicherheit, Datenschutz etc. Wo es für den Kunden, also unser Anspruch war, tatsächlich für die Kunden, dass er noch mehr sieht.

wie diese Dinge eigentlich zusammengehören. Also es geht nicht darum, dass ein, in welcher Vertriebsform auch immer, ob es jetzt ein Makler ist, ob es ein Ausflüssigkeitsagent ist oder was auch immer, wenn die jetzt zum Kunden gehen, es geht nicht darum, dass sie denen eine Police verkaufen, sondern es geht immer darum, dass man sagt, okay, wir haben ein Risiko festgestellt und dieses Risiko möchten wir vielleicht absichern, weil es existenzbedrohend ist und dass man aber auch Vorkehrungen trifft, damit dieses Risiko eben nicht eintritt. Und das soll aus meiner Sicht noch mehr Hand in Hand gehen.

Das ist so ein bisschen unsere Strategie, damit man auch Risiken besser erkennt. Und dann kann man das super kommunizieren, also auch der Kunde mit seinem, zum Beispiel Makler auf der einen Seite, der Versicher auf der anderen Seite, dass man auch da weiterhin eine Entwicklung hat. Und deshalb genau das, was du sagst. Ich...

Ich mache mir tatsächlich keine Sorgen, bei ganz vielen Beratungsberufen übrigens, dass die irgendwann aussterben auf guter Tritte. Natürlich kriege ich alle Informationen, die ich haben möchte im Internet. Aber ich kann mir auch selber mein Haus streichen. Ich würde alle Informationen dazu kriegen, trotzdem sage ich, ich hole mir jemanden, der es super macht, der es schnell macht und in der Zeit mache ich das, was ich gut kann. Das wird, glaube ich, oft vergessen. Genau.

Thomas Bischof (14:03.342)

Absolut.

Daniel (14:04.454)

schon ein ganz spannendes Thema, über das wir uns wahrscheinlich noch eine Stunde unterhalten könnten, angeschnitten in dem Fall. Ich will noch mal ein bisschen zurück auf dich persönlich kommen. Als du dann Vorstandsassistenz warst, hast du dann gesagt, okay, das will ich auch irgendwann mal machen? Oder wie hat sich das entwickelt, wie war dann dein weiterer Weg?

Thomas Bischof (14:31.438)

Also ich habe natürlich gesehen, diese Funktion des Vorstands, die umfasst ja ganz viel. Das ist unglaublich breit, in dem was da zusammengehört und das ist natürlich auch sehr, sehr anspruchsvoll. Ich glaube, ich habe in der Rolle als Vorstandsassistent erst mal gesehen, dass Vorstände auch nur Menschen sind.

finde ich total hilfreich, auch als Start in der Karriere, weil häufig die Distanz zu der Funktion bei dem einen oder anderen manchmal so irgendwie so wolkend drum herumstehen, was ist denn das für eine Funktion, das sind ganz normale Menschen, die in allermeisten Fällen bestimmte Dinge einfach, ja genau, aber die bestimmte Dinge total gut können. Also ich meine, die meisten Leute, die ich kennengelernt habe, die zeichnen sich einfach auch durch tolle persönliche Eigenschaften, Kenntnisse, Erfahrungen aus.

Daniel (15:03.43)

Der Elfenbeinturm, der dich eben angesprochen hatte.

Thomas Bischof (15:18.446)

Die Menschen, die ich da kennengelernt habe als Vorstandsassistent, die haben mich schon auch persönlich beeindruckt und haben gesagt, okay, das ist unabhängig von Hierarchie einfach durchaus eine Perspektive, also auf die sich hinzuarbeiten, lohnt mal das Maß an Erfahrung und das Maß an Fertigkeiten zu haben.

Also auch klar geworden, da fällt keiner einfach mal kurz nach vorne stolper und plötzlich sitzt er in einem Vorstandsstuhl. Also dahinter steht halt ganz viel lange Arbeit und auch wirklich diese Erfahrung, die baut man eben nicht theoretisch, sondern praktisch auf. Also das heißt, das Arbeiten in unterschiedlichen Rollen. Und deswegen war für mich eher so die Frage, was zeichnet alle die Menschen aus, also unabhängig von Vorstand, Bereichsleiter, Spezialisten aus?

die erfolgreich sind, dass sie Dinge tun, die sie gerne tun und dass sie das so gut tun, wie sie es nur können. Also das heißt, diese Kombination von Skill und Will, die war da schon sehr ausgeprägt und das war für mich dann auch immer so eine Leitschnur. Ich habe sehr stark auch geguckt, wo empfinde ich auch irgendwie sowas wie eine intrinsische Motivation und Freude und Interesse dran, was zu tun und das hat mich dann im Verlauf meiner Zeit immer mal wieder zu unterschiedlichen Funktionen gebracht. Ich habe als …

Daniel (16:06.214)

Mh.

Thomas Bischof (16:33.934)

Prozessmanager in der Betriebsorganisation gearbeitet. Ich habe als Unternehmensberater gearbeitet, habe mal Strategien gemacht. Ich habe Vertriebe geleitet. Ich habe Sparten geleitet, so wie ich es jetzt tue. Das heißt, ich habe so an ganz unterschiedlichen Stellen auch verschiedene Funktionen gemacht. Wenn ich jetzt gucken würde, was war so der rote Faden dadurch? Das war eigentlich immer eine Leidenschaft für einen Kunden. Die Perspektive desjenigen, für den wir das alles machen, stärker ins Unternehmen zu bringen.

und das Verbessern von Prozessen, Systemen und wenn man so will, die eigenen Hürden im Unternehmen abzubauen. Das waren so die Sachen, die mich immer motiviert haben und ich glaube, dann hat sich vieles ergeben. Ich kenne ganz viele Freunde von damals und auch Bekannte, die haben auch den Sprung in so eine Rolle gemacht und haben ganz andere Lebenswege. Also das heißt, sie haben auch manche sehr stark in eine...

Disziplin, Expertise aufgebaut. Also ich glaube, da gibt es kein Erfolgsrezept oder so ein Standardfahrt, außer eben Dinge zu tun, die einen wirklich leidenschaftlich beschäftigen, wo man sagt, okay, dafür begeister ich mich und schaffe es auch andere zu begeistern und dann auch wirklich die Energie reinzustecken und sagen, das mache ich so gut, wie ich kann. Und dann entwickelt sich daraus was. Was ich glaube, was nicht funktioniert, ist zu sagen, ich will Punkt, Punkt, Punkt sein. Also so dieses

Daniel (17:59.654)

Hm.

Thomas Bischof (18:00.206)

Vorstand sein, Bereichsleiter sein. Also sich aus einer Funktion heraus zu sagen, das will ich gerne sein, das impliziert halt immer auch, ich muss es irgendwie werden und diesen Prozess des Werdens, der muss Spaß machen. Weil wenn der keinen Spaß macht und wenn der einen nicht mitreißt, dann wird das auch nicht klappen. Also deswegen, wenn ich an irgendjemanden denke, das ist auch das Gleiche mit Unternehmern, ich könnte jetzt formulieren, ich will jetzt auch mittelständische Unternehmer sein, ja, aber dass wir Spaß machen.

Daniel (18:09.318)

Ja.

Daniel (18:15.206)

Hm.

Thomas Bischof (18:28.942)

es ist wirklich dieses Risiko einzugehen, sich eine Geschäftsidee zu überlegen, für die so zu brennen, dass ich hinter all denen, die sagen, das kann nicht funktionieren, sage und ich zeige es dir trotzdem. Also so diesen Willen zu entwickeln, das ist glaube ich das Entscheidende.

Daniel (18:32.038)

Ja.

Daniel (18:43.078)

Ich fand es gerade total spannend. Das ist ja eigentlich, wie ich finde, zutiefst unternehmerisch. Ich kenne viele Unternehmer, auch sehr, sehr erfolgreiche Unternehmer. Und wenn ich mich mit denen unterhalte, von denen hat keiner gesagt, ich wollte mal mein eigenes Unternehmen leiten oder ich wollte das mal, sondern es ist durch den Prozess gekommen. Natürlich muss man sich Ziele setzen, aber ich glaube, es kommt mit und mit und es ist eine Entwicklung, die man geht letztendlich.

Thomas Bischof (18:47.758)

Ja, absolut.

Daniel (19:12.774)

Und das passt eigentlich auch ganz gut zu dem, wenn ich jetzt überlege, ihr sagt ja mit eurem Haus sozusagen, wir sind Partner oder wir sind der führende Partner im Mittelstand und jetzt denkst du ja oder zumindest aus deiner persönlichen Sicht jetzt, wie war der Werdegang von Thomas Bischof, ist es für dich sehr mittelständig sozusagen, also wie du da vorangekommen bist. Würdest du denn euch auch eher als

Thomas Bischof (19:36.75)

Mhm.

Daniel (19:41.894)

Mittelständler bezeichnen jetzt vom Ablauf, vom Doing her oder wird zu sagen, ne, wir sind schon Konzern und wenn ja, warum könnte das ein oder das andere manchmal hilfreich sein in der Arbeitsweise.

Thomas Bischof (19:57.422)

Also ich kann das glaube ich ganz gut vergleichen, weil ich habe bei großen Konzernen in der Versicherung gearbeitet, mein erster Arbeitgeber war Axa und zu dem damaligen Zeitpunkt, wenn ich es nicht im Kopf habe, weltgrößter Versicherer. Und auch heute glaube ich in den Top 2 oder 3, ich bin mir jetzt nicht ganz im Sinne, müsste man nochmal in die Liste gucken. Und ich habe auch für andere große Konzerne gearbeitet. Ich habe aber gleichzeitig auch für kleine Häuser gearbeitet im Vergleich dazu. Also keine Weltkonzerne, sondern zum Beispiel mein...

Aktuelle Aufgabe bei der Guta ist natürlich beim Unternehmen, das Kernmarkt Deutschland ist. Wir haben eine lange Tradition, sind 203 Jahre alt, aber auf jeden Fall Kernmarkt ist Deutschland und wir sind definitiv Mittelstand. Und wenn ich jetzt sagen würde, woran sieht man das? Das ist die Geschwindigkeit, mit der die Entscheidungen treffen. Und dass eben in einem Haus wie unserem genau dieses von dir beschriebene unternehmerische Element wahnsinnig wichtig ist, aber eben auch Raum hat und möglich ist.

nicht nur der Vorstand, sondern eben auch Bereichsleiter, Mitarbeitende, die haben ganz viele Möglichkeiten, eigene Impulse zu setzen, weil nicht alles schon vorgegeben ist durch ganz, ganz strenge Regeln und alles irgendwie vorgedacht, vorgekaut wird, sondern es kommt auf den Einzelnen an. Und das ist ja das, was Mittelständler auch von ihren Häusern beschreiben. Die sind erfolgreich, weil es auf den Einzelnen ankommt und weil es eine gemeinsame Perspektive auf was wollen wir erreichen gibt. Und dann jeder aber auch anpackt.

Und das erlebe ich hier außergewöhnlich intensiv bei Nagota. Und ich finde, das macht uns wirklich zu mittelständig. Ich gebe aber zu, es gibt schon Ecken manchmal, da sind wir dann doch Konzern. Also das heißt, es gibt bestimmt Dinge, beispielsweise wenn es um Priorisierungsentscheidungen in der IT geht. Da tun wir uns manchmal schwer. Das liegt aber ein bisschen in der Natur der Sache, weil das kennt auch jeder Mittelständler. Ideen gibt es immer wahnsinnig viele.

Daniel (21:50.694)

Mmh.

Thomas Bischof (21:50.99)

Aber ich kann sie schon allein aufgrund der Anzahl der Menschen, die hier sind, nicht alle parallel umsetzen. Insofern kann ich nicht jede Idee sagen, okay, machen wir, machen wir, sondern wir müssen auch manchmal links und rechts gucken und sagen, was ist denn jetzt das Wichtigste? Und da diskutieren wir dann viel. Das ist tatsächlich am Ende. Wir sind halt dann keine Gruppe, wo es ein Unternehmer, böse gesagt, ein Patriarchen gibt, der sagt, gefällt mir am besten, machen wir.

Daniel (22:13.67)

Ja ja.

Thomas Bischof (22:15.502)

sondern das kollegiale Element bei uns auch in Agota nicht nur im Vorstand, sondern auch grundsätzlich. Wir wollen schon die beste Lösung haben und dann diskutieren wir auch viel und dann reiben wir uns auch aneinander. Ich finde, das persönlich ist eine wirklich gute Stärke. Das führt aber manchmal dazu, dass wir, dass wir anders als das vielleicht das Inhaber geführte Unternehmen nicht einfach auf die erste Lösung schnell springen, sondern dass wir manchmal bei bestimmten Dingen länger diskutieren.

Ich habe wirklich viel, das außergewöhnlich gut ist, aber manchmal so der Punkt, wo dann gerade unsere Mitarbeiter sagen würden, na jetzt eiligt euch halt mal. Ist aber wichtig, dass wir dann aus unserer Sicht dann auch zurück kommunizieren, dass das diskutieren, dass das finden der besten Lösung, gerade wenn man begrenzte Möglichkeiten hat, also begrenztes Budget, begrenzte Anzahl von Mitarbeitern, dass das eben auch einen Wert hat.

Daniel (23:08.262)

Ja, ist natürlich das, was du beschreibst. Ich würde es gar nicht so sehr. Also früher war es, glaube ich, klasse, dass du sagst, okay, ich habe den Patriarch, der sagt, machen wir jetzt. Und alle laufen jetzt rechts rum und die sagen, okay, links rum wäre vielleicht auch eine Idee. Nee, wir machen das nicht. Genau, also ich glaube, das ist wichtig. Aber du sagst ja im gleichen Atemzug schon.

Thomas Bischof (23:19.054)

Genau.

Eliad Weiß sagt am Morgen dann immer noch das Gleiche.

Daniel (23:32.294)

oder lese ich es zumindest zwischen den Zeilen, dass du sagst, manchmal wäre es ganz nett, wenn man sagen könnte, wir würden es jetzt so machen. Und wir kennen es ja aus gemeinsamen Erfahrungen. Also ich glaube, bisher könnte man das, könnte man das quasi gut nehmen als als gute Werbung für eure Konzerne. Aber ich kann das nicht bestätigen. Immer wenn es irgendwas gab, also wenn zum Beispiel vor unserem Haus Impulse da waren, würde gesagt haben, hör mal, finden wir gut, die Lösung, die am Ende steht, finden wir gut.

Der Weg dahin ist irgendwie ein bisschen holprig. Hab ich dich ja kennengelernt, dass du dann tatsächlich hingehst und sagst, pass auf, ich nehm das mal mit und schmeiß es rein. Und ich hatte immer das Gefühl oder hab auch das Gefühl, dass...

das am Ende den Unterschied macht. So wie wir als kleines Unternehmen darauf reagieren, wenn Impulse von außen kommen, wenn mein Kunde widerspiegelt, hey, ich finde dein Produkt, deine Dienstleistung toll, aber irgendwie ist es mir alles zu kompliziert. Nämlich das genauso auf und du im Großen. Und das finde ich total spannend und das glaube ich auch eine ganz gute, nicht nur Überlebensstrategie, sondern auch irgendwie Wachstumsstrategie, weil...

Ich glaube, dass der Wandel oder die Veränderungen immer, immer schneller gehen. Und man muss einfach flexibler sein, wie die Kunden natürlich auch gewohnt sind. Die gehen ins Internet und kriegen. Ich will heute irgendwie was kaufen. Das sind vier Klicks maximal. Und ich habe das dann bei mir am nächsten Tag vor der Haustür stehen. Und die Erwartung wird natürlich im Prinzip auf alles im Leben angepasst. Und man ist schon böse, dass man nicht direkt am nächsten Tag einen Termin kriegt oder dass jetzt jemand nicht verfügbar ist. Und ich glaube, dass

Thomas Bischof (24:43.214)

Absolut.

Daniel (25:05.254)

dass so ein Mittelweg da tatsächlich ganz richtig ist und dass man das als Mittelstände aus meiner Sicht auch wahrscheinlich am besten bewältigen kann, wenn man nicht der große Tanker ist.

Thomas Bischof (25:13.422)

Ja, und um das Bild mal zu nehmen, ich glaube, deswegen ist es auch gut, dass es eben nicht nur den Versicherer und den Kunden, sondern dazwischen den Berater gibt. Ich sage jetzt einfach mal neutral Berater, weil auf der einen Seite ist ja das, was unser Geschäft komplex macht, ja de facto Nutz bringt für den Kunden. Also die Individualisierbarkeit vieler Deckung gerade für den mittelständischen Kunden ist ja ein Wert.

nicht alles von der Stange zu bekommen oder Produkte zu bauen, die durchaus in der Lage sind, flexible Bedürfnisse, ob das jetzt Deckungskonzepte, Produktbereich oder sonst was abdeckt. Wenn man das gut hinbekommt, dann hat der Kunde Nutzen davon. Aber das macht es natürlich dann kompliziert. Das ist eben nicht so wie vier Klicks und ich bin draußen. Und es ist auch ein spezielles Wissen, also wenn wir über Haftung sprechen, wenn wir über Risikomanagement allgemein sprechen.

Daniel (25:53.83)

Ja.

Thomas Bischof (26:08.142)

Und da ist genau diese Versetzungsleistung. Ich glaube, unser Bild, wenn wir gerade über Mittelstand sprechen oder mein Bild, wäre nicht zu sagen, lass uns so werden wie Amazon jetzt kaufen. Mein Bild wäre, lass uns für den Makler und den Berater des Kunden so einfach sein wie Amazon, dass der, der weiß, wonach er sucht, und das ist es ja bei Amazon, genau das findet und dann schnell kaufen kann.

Daniel (26:21.19)

Mh.

Thomas Bischof (26:38.126)

Und die Übersetzungsleistung Richtung der Kunden, die ist aus meiner Sicht auch dauerhaft nicht wirklich entpersonalisierbar. Und diese Schnittstelle, die ist für mich wichtig, wenn wir jetzt über die Frage reden, wie können wir uns einerseits das mittelständische erhalten und andererseits aber noch easy to do business with im Sinne der Idee. Also wie können wir noch einfacher sein in der Zusammenarbeit? Dann ist das genau die Schnittstelle, die wir optimieren wollen, nämlich die zum Vertriebspartner, damit der

Daniel (26:46.854)

Ja.

Thomas Bischof (27:06.862)

Einfacher bei uns findet Wasser braun.

Daniel (27:09.574)

Ich finde es auch ganz wichtig, wenn wir uns jetzt in eine Uni stellen und alle sagen, es muss künftig einfacher gehen und mit wenigen Klicks. Auf der einen Seite ja, für alles, was Standard ist. Nur die Herausforderungen, insbesondere wenn man mit dem Mittelstand arbeitet, sind eben nicht Standard. Und wenn ich jetzt mal den größten, als Beispiel, wenn ich das so schön finde, den größten Baufinanzierer in Deutschland nehme, die gehen hin und sagen, pass auf, wir machen nur Standard. Dafür geht es auch ratzfatz und dafür kriegt ihr auch einen günstigen Zins.

Okay, aber ihr grenzt natürlich dadurch wahnsinnig viele Gruppen aus, jeden Selbstständigen, jeden Unternehmer, weil ihr sagt, das ist uns zu kompliziert, wir wollen das nicht. Ich sage, ist okay, für euer Geschäftsmodell verstehe ich das, aber wir dürfen nicht die, die den Laden am Laufen halten, und das sind eben nicht die großen Konzerne, sondern das sind die Mittelständer, dürfen nicht sagen, ja sorry, wir haben keine Lösung für dich, weil es jetzt zu kompliziert ist. Und das finde ich nicht nur sympathisch, dass du das so sagst, sondern auch eminent wichtig. Und wenn ich mir was wünschen darf, dann führt das sofort.

Ich denke, das ist ganz wichtig, damit es auch weitergeht. Jetzt haben wir viel über Mittelstand, über Eurokonzepte gesprochen. Wenn man sich das noch antut und Nachrichten guckt, sind es gerade ganz wilde Zeiten. Wir haben viele Herausforderungen, wir haben Fachkräftemangel, wir haben Kriege. Es macht mir wirklich Spaß, gerade Medien zu konsumieren.

Was sind denn bei euch die größten Herausforderungen, die ihr aktuell zu bewältigen habt? Was sagt ihr ist für euch gerade eine große Aufgabe?

Thomas Bischof (28:49.198)

Auch da haben wir ganz viele. Ich glaube, wir sind ja, das hatte ich vorher gesagt, als Versicherungsindustrie natürlich einfach integriert in die Gesellschaft und in die Wirtschaft. Und das heißt, das, was unsere Kunden betrifft, betrifft uns ja gleichermaßen. Es betrifft uns in erster Linie mal selbst als Menschen. Also das heißt, das, was Verunsicherung erzeugt, was auch...

in gewisser Weise von den Menschen als Bedrohung gesehen wird. Das geht natürlich an uns als Menschen im Unternehmen auch nicht vorbei. Also das heißt, unsere Mitarbeitenden, unsere Partner, wir selber, wir machen uns natürlich die gleichen Gedanken über den Zustand der Welt und sorgen uns. Und das beeinflusst natürlich dann auch die Art und Weise, wie wir wahrnehmen. Ganz unmittelbar im Geschäftsmodell haben wir eine ganze Reihe von Punkten, die uns gerade sehr beschäftigen. Also die Kombination von Inflation an sich.

dann teilweise Schwierigkeiten, Dienstleistungen und Waren in der richtigen Zeit zu beschaffen, die spiegeln sich natürlich unmittelbar wieder in der Höhe der Schadenzahlung, die wir haben. Also erstens wird es sowieso teurer und dann wird auch die Wiederherstellung später, womit zum Beispiel Betriebs- und Verbrechungsschäden einfach länger dauern. Also das heißt, unser Geschäft hat in den letzten drei Jahren eine beispiellose Dynamik an der Höhe der durchschnittlichen Schäden.

Daniel (30:00.646)

Mhm.

Thomas Bischof (30:11.278)

gab, die man natürlich erstmal verarbeiten muss. Also da reden wir dann mit Kunden und mit Vertriebspartnern über Indexanpassungen, über Beitragsanpassungen, weil natürlich aktuell an vielen Stellen die ökonomische Basis unseres Geschäfts unter Druck gekommen ist. Ich glaube, dass das an vielen Stellen gut funktioniert, weil wir das natürlich erklären können, weil die Kunden, gerade die Profis im Mittelstand natürlich auch verstehen, wie die Mechanismen sind, aber gleichzeitig

wartet keiner auf eine Versicherungsrechnung, die höher ist als im letzten Jahr war, weil natürlich im eigenen Geschäftsmodell das auch so ist. Das heißt, das ist so ein Teil, wie können wir unser Geschäftsmodell nachhaltig gestalten. Dazu gehören dann eben auch Risikomanagement-Maßnahmen bei uns selbst und dann die Preisentwicklung, die angepasst ist an die Preisentwicklung, die wir selber sehen bei den Schäden.

Daniel (30:46.406)

Hm.

Thomas Bischof (31:04.814)

gehört aber auch immer wieder dazu, zu verstehen, wo sich den Risiken bei den Kunden verändern. Also wenn man jetzt mal sagt, dass eine Inflation und die Preisentwicklung auf der Schadenseite zu verarbeiten, ist eine große Aufgabe, dann sehen wir natürlich auf der anderen Seite auch, dass sich Risiken insgesamt verändert haben. Also zum Beispiel die Bedeutung des Cyber Risikos ist viel, viel größer geworden. Und da merken wir, dass das Wald so ein neues Thema ist und weil das auch anders als Naturgefahren zum Beispiel weniger gut berechenbar ist.

Daniel (31:24.71)

Mm.

Thomas Bischof (31:34.094)

dass wir da auch gefordert sind, uns immer wieder anzupassen und neue Lösungen zu finden, die dann auch für die Kunden passen. Also das heißt auf der Seite Preise, auf der Seite der Risiko-Selektion, da sind wir auf jeden Fall gefordert. Und dann haben wir, glaube ich, gibt ja diese Eisenhower-Matrix wichtig und dringlich. Also diese ökonomischen Rahmenbedingungen für unser Geschäft, die sind definitiv total dringlich, weil sie jetzt aktuell wirken.

Daniel (31:55.526)

Ja.

Thomas Bischof (32:02.67)

Wir haben aber ein ganz wichtiges Thema. Ich hatte das vorher schon gesagt. Ich glaube, dass unser Geschäftsmodell gerade mit dem Mittelstand und dem Unternehmer sehr stark davon lebt, dass wir eben ansprechbar sind, dass wir Probleme lösen, dass wir zuhören können. Und das ist alles nicht JetGPT, sondern das ist eben der Mensch, der mit Menschen Kontakt hat. Ich glaube daran, dass wir besser werden müssen, den Menschen zu unterstützen, aber dass Technik den Menschen gar nicht ersetzen kann in unserem Geschäftsmodell.

Und gleichzeitig haben wir eine demografische Entwicklung in der Gesellschaft, genauso wie in der Versicherungsindustrie, die dafür sorgt, dass viele derjenigen, die die meiste Expertise haben, in den nächsten zehn Jahren irgendwann in ihren wohlverdienten Ruhestand geben. Das bedeutet, dass das Management dieser demografischen Entwicklung, dieses Verbessern der Rahmenbedingungen, sodass der Einzelne nicht so viel unnötige Tätigkeiten machen muss und sich dafür mehr konzentrieren kann.

auf den Vertriebspartner und den Kunden. Das ist, wenn man so will, die wichtigste in der Eisenhower Matrix Herausforderung in den nächsten Jahren.

Daniel (33:09.67)

Spannend, also auch da hört man ja schon raus, das was du auch eingangs sagt, ist irgendwie alles hängt mit allem zusammen. Also das ist so ein Stück weit, ihr gehört dazu, ihr seid in der Mitte der Gesellschaft und deshalb treffen euch auch die Probleme, die Entwicklung der Gesellschaft natürlich genauso. Und das wird ich ganz spannend und wahrscheinlich auch für viele zu, ja ganz spannend. Es ist ja am Ende doch immer um Menschen geht. Ich glaube, das kann man so mitnehmen.

dass es immer der Mensch ist, der am Ende entscheidet, wie geht es weiter, wo liegen die Probleme, wie können wir uns entwickeln. Ja, Thomas, ich glaube, wir könnten das jetzt noch ewig fortführen. Ich finde es super interessant. Vielleicht laden wir dich auch nochmal ein, weil ich es mega spannend finde, mir hat es großen Spaß gemacht. Unsere Zeit ist leider um und deshalb möchte ich mich ganz herzlich bei dir bedanken, dass du unser erster Gast warst.

Thomas Bischof (33:42.222)

Genau.

Daniel (34:05.062)

Ich fand es super, mir hat es großen Spaß gemacht und wünsche dir weiterhin für die Themen, die du angesprochen hast, für die Dinge, die ihr anstoßen möchtet, weiterhin ganz viel Erfolg. Persönlich natürlich eine schöne Weihnachtszeit und sage bis bald.

Thomas Bischof (34:21.389)

Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte und auch dir schöne Weihnachten und allen, die zugehört haben und es geschafft haben bis hierher. Ihr müsst selber entscheiden, ob das eine Drohung ist. Aber wenn Daniel noch mal fragt, dann komme ich natürlich auch noch mal. In diesem Sinne, Gut Brot. Ciao.

Daniel (34:34.438)

Ich würde mich freuen. Bis bald. Tschüss.

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